Nachweis der Quellen von Gravitationswellen im sichtbaren Licht

Der Beginn der Multi-Messenger-Astronomie

Die Teleskopflotte der ESO in Chile hat das erste sichtbare Gegenstück zu einer Gravitationswellenquelle nachgewiesen und untersucht. Diese historische Beobachtung deutet darauf hin, dass die Astronomen hier das Ergebnis der Verschmelzung zweier Neutronensterne sehen. Die katastrophalen Folgen dieser Art von Verschmelzung - lange vorhergesagte Ereignisse, die als Kilonovae bezeichnet werden - verteilen schwere Elemente wie Gold und Platin im Universum. Diese Entdeckung liefert auch den bisher stärksten Hinweis darauf, dass kurzzeitige Gammastrahlenausbrüche durch die Verschmelzung von Neutronensternen verursacht werden.

Zum ersten Mal haben Astronomen sowohl Gravitationswellen als auch Licht (bzw. allgemein elektromagnetische Strahlung) von ein und demselben Ereignis aus beobachtet, dank einer globalen Zusammenarbeit und den schnellen Reaktionen der Einrichtungen der ESO und anderer weltweit.

Diese Beobachtungen markieren den Beginn der sogenannten Multi-Messenger-Astronomie. Details dazu finden Sie in der ESO-Pressemitteilung eso1733.

„Es kommt nur selten vor, dass ein Wissenschaftler Zeuge des Beginns einer neuen Ära werden kann“, kommentiert Elena Pian, Astronomin am INAF in Italien, und Erstautorin eines der Nature-Fachartikel. „Dies war eine solche Gelegenheit!“


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Künstlerische Darstellung verschmelzender Neutronensterne